Reak­tio­nen und die Ant­wor­ten darauf

Ach du mei­ne Güte – mit so einer leb­haf­ten Reak­ti­on auf den letz­ten Lehr­brief, aber vor allem auf mein Video auf der Web­site („Dirk’s Weg“) hät­te ich beim bes­ten Wil­len nicht gerech­net. Es kamen nicht nur „net­te“ Rück­mel­dun­gen, aber doch über­wie­gend. In jedem Fall war und ist das Inter­es­se an die­sem The­ma groß und vor allem das Bedürf­nis nach Ant­wor­ten las ich aus den zahl­rei­chen Fra­gen heraus.

Bevor ich also – wie eigent­lich geplant – zum nächs­ten The­ma wech­se­le, gehe ich in die­ser Aus­ga­be auf die ver­schie­de­nen Rück­mel­dun­gen ein. Das nächs­te Mal kommt dann da The­ma, wel­ches eigent­lich für die­ses Mal geplant war 

Was ver­zapfst du für einen Stuss? Die Emp­feh­lun­gen der Deut­schen Gesell­schaft für Ernäh­rung lau­ten völ­lig anders! Schau dir mal die Ernäh­rungs­py­ra­mi­de an!

Genau das habe ich ja (lei­der) sehr lan­ge gemacht und mich genau­es­tens dar­an­ge­hal­ten. Wie übri­gens auch zahl­rei­che ande­re Kli­en­ten, mit denen ich bis­her gear­bei­tet habe. Mei­ne Erfah­rung damit ist, dass die Ernäh­rungs­py­ra­mi­de (wel­che es übri­gens auch in vie­len ande­ren Län­dern – z.B. auch USA – gibt, DER Grund dafür ist, in den letz­ten Jahr­zehn­ten die Men­schen kol­lek­tiv so krank gewor­den sind: Über­ge­wicht, Dia­be­tes, Herz-Kreis­lauf­erkran­kun­gen und sogar die psy­chi­schen Lei­den, wie z.B. Alz­hei­mer, Depres­sio­nen oder sogar Autis­mus gehen durch die Decke. Je mehr die DEG mit ihrer Pyra­mi­de welt­weit auf Koh­len­hy­dra­te setzt und tie­ri­sche Pro­duk­te (vor allem die Fet­te) ver­teu­felt, des­to kran­ker wer­den die Menschen.

Doch ich will da auch gar nicht dog­ma­tisch sein und behaup­ten, dass es so falsch und anders rich­tig ist. Ich spre­che immer nur aus mei­nem eige­nen Erfah­rungs­raum und der ist da kris­tall­klar und ein­deu­tig. Seit so lan­ger Zeit ernäh­re ich mich qua­si dia­me­tral zur Ernäh­rungs­py­ra­mi­de und müss­te eigent­lich schon ster­bens­krank sein. Doch genau das Gegen­teil ist der Fall: Mir geht es seit­her bes­ser denn je.

Wie ist das mit dem Fett? Ich kann mir ein­fach nicht vor­stel­len sooo unfass­bar viel davon zu essen. Da gehe ich ja auf wie ein Bal­lon…? Oder nicht?

Oder nicht – ist die kur­ze Antwort 

Die mitt­le­re Ant­wort ist, dass Men­schen aus­nahms­los durch Koh­len­hy­dra­te Fett ein­la­gern. Denn die Fett­ein­la­ge­rung geschieht nur durch die Unter­stüt­zung von Insu­lin, wel­ches vor allem (fast nur) dann aus­ge­schüt­tet wird, wenn Koh­len­hy­dra­te ver­zehrt wer­den. Ohne Insu­lin, ver­ar­bei­ten wir nur genau so viel Fett, wie wir an Gal­le pro­du­zie­ren. Der Kör­per ist sehr intel­li­gent und pro­du­ziert tat­säch­lich auch nur das Gal­len­vo­lu­men, dass wir brau­chen, um genau die Fett­men­ge zu ver­stoff­wech­seln, die wir als Ener­gie­quel­le brau­chen. Der Rest wird tat­säch­lich über den Stuhl aus­ge­schie­den. Und das ist sehr prak­tisch, denn dar­an kön­nen wir in der keto­ge­nen Ernäh­rung leicht able­sen, ob unse­re Fett­men­ge ange­mes­sen ist: Zu wenig Fett führt zu har­tem Stuhl, zu viel Fett zu breiigem.

Die lan­ge Ant­wort schrei­be ich in einem der spä­te­ren Brie­fe. Das ist wirk­lich unglaub­lich span­nend und ver­dient einer aus­gie­bi­ge­ren Betrachtung.

Aber tie­ri­sche Fett sind doch schäd­lich und füh­ren doch zu Arte­ri­en­ver­kal­kung und Herz­in­farkt! Cho­le­ste­rin und so…

Das ist tat­säch­lich ein­fach nicht die Wahr­heit. Es gibt kei­ne ein­zi­ge Stu­die, die das auch nur ansatz­wei­se bewei­sen wür­de. Tat­säch­lich geht die­se Fehl­in­for­ma­ti­on zurück auf den berühm­ten Herrn Kel­loggs – genau, den von den Corn­flakes. Seit­her wur­de die Behaup­tung, dass Cho­le­ste­rin gesund­heits­schäd­lich sei, nie­mals bewie­sen. Im Gegen­teil: Tat­säch­lich schei­nen die neue­ren Unter­su­chun­gen sogar dar­auf hin­zu­wei­sen, dass Cho­le­ste­rin kei­ne Rol­le in Bezug auf die mensch­li­che Gesund­heit zu spie­len scheint, da es eh über den Tag ver­teilt extrem schwankt und daher jede Mes­sung zu einem ande­ren Ergeb­nis füh­ren würde.

Inter­es­san­ter wäre in jedem Fall das Triglycerid/HDL Ver­hält­nis zu betrach­ten, da dies mög­li­cher­wei­se ein Indi­ka­tor für die Herz-/Kreis­lauf­ge­sund­heit sein könn­te. Und genau die­ses Ver­hält­nis ist bei Ketos, die tie­ri­sche Fet­te ver­zeh­ren erfah­rungs­ge­mäß vorbildlich.

Auch hier: MEINE per­sön­li­che Erfah­rung ist, dass ich seit­dem ich gro­ße Men­schen tie­ri­sche Fet­te ver­zeh­re, kern­ge­sund bin. Ich hat­te hat­te vor­her zahl­rei­che Anzei­chen begin­nen­der Organ­ver­fet­tung, Arte­ri­en­ver­kal­kun­gen, Rheu­ma usw. All dies sind frü­he Indi­ka­to­ren für Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen. Alles weg!

Ich hab schon­mal Keto gemacht, aber das hat nicht funk­tio­niert! Nach ein paar Tagen habe ich damit wie­der aufgehört

Keto ist kein „Quick-Fix“. Es bringt nur wenig, ein­fach mal ein paar Tage die Koh­len­hy­dra­te weg­zu­las­sen – im Gegen­teil. Genau DAS führt oft erst ein­mal zu einer Ver­schlim­me­rung der Sym­pto­me und man­che Men­schen neh­men bei die­sem Ansatz sogar erst­mal zu. Gera­de, wenn man auf Lin­de­rung von Krank­heits­be­schwer­den oder Gewichts­ver­lust hofft, ist das dann natür­lich sehr frustrierend.

Damit die „Keto-Umstel­lung“ funk­tio­niert, ist fol­gen­des wichtig:

  1. Je nach Aus­gangs­zu­stand und Wunsch­zu­stand gilt es den rich­ti­gen Weg zu wählen
  2. Die Umstel­lung darf nicht nur nah­rungs­mä­ßig erfol­gen, son­dern soll­te auch auf allen Ebe­nen beglei­tet wer­den (emo­tio­nal, Lebens­um­stän­de, evtl. Trau­ma­ta usw.)
  3. Die Keto-Ernäh­rung ist gera­de in der Umstel­lungs- und Anfangs­zeit ein sehr dyna­mi­scher Vor­gang. Es ist in vie­len Fäl­len not­wen­dig Kör­per­re­ak­tio­nen und ggf. auch ver­schie­de­ne Wer­te zu mes­sen und zu inter­pre­tie­ren (Keton­kör­per im Blut, im Atem, im Urin und ggf. auch Blut­zu­cker­spie­gel zu ver­schie­de­nen Tageszeiten)
  4. Die Umstel­lung braucht ein gewis­ses „Basis-Wis­sen“ und eine gewis­se Erfah­rung – daher ja auch die­se Lehr­rei­he und unse­re Retre­ats und Einzelbegleitung.

Mit der Brech­stan­ge oder ein­fach so „ins Blaue hin­ein“ schei­tert lei­der all­zu oft. Das ist vor allem auf des­halb so scha­de, weil man dadurch den Ein­druck erhält, dass Keto nicht funk­tio­niert oder nicht „durch­halt­bar“ ist.

So – das waren jetzt mal die häu­figs­ten Beden­ken und ich hof­fe, dass gut dar­auf ein­ge­gan­gen bin. Nächs­te Woche behan­deln wir ein The­ma, wel­ches zwar nicht 100% Keto ist, aber den­noch unmit­tel­bar damit ver­knüpft ist: Die soge­nann­te „Schlaf­hy­gie­ne“ und alles was dazu gehört: Life­style, Cir­ca­dia­ner Rhyth­mus, Elek­tro­ly­te und vie­les mehr…

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